Manfred Kyber
Die drei Lichter der kleinen Veronika

 

„Die drei Lichter der kleinen Veronika“ hat mich schon als Kind sehr beeindruckt, als es mir meine Mutter vorlas. Es gehört für mich zu den starken Eindrücken meiner Kindheit.

Ein beeindruckendes Buch auch für Jugendliche und Erwachsene. Es kann dem Leser starke und wichtige Eindrücke geben.  Tiefsinnig, also anders als gewohnt werden hier Lebensläufe in ergreifender und natürlicher Weise geschildert, die auch über das irdische Leben hinausgehen.

Insbesondere das Leben und der Werdegang der kleinen Veronika bis zu ihrem frühen Hinübergehen, ebenso wie das Wirken ihres Mentors Johannes Wanderer in einfühlsamer und edler Weise „im Garten der Geister und im Haus der Schatten“, wie es im Buch bezeichnet wird.

Dennoch gleitet das Buch so gut wie nicht ab in mystische oder fantastische Bereiche; sondern bleibt meist klar und wirklich.

Es gibt meines Erachtens in diesem Buch nur wenige Kritikpunkte, die mir damals als Kind und später als Jugendlicher nicht so klar wurden oder auf Unverständnis stießen, die mir aber jetzt beim erneuten Lesen auffallen:

Im Klappentext des Buches wird angekündigt, dass es „mehr als nur ein esoterisch-fantastisches Märchen“ sei. Richtig, aber nur, wenn man die Schilderung des Wanderverkäufers Aron Mendel, der angeblich hier seine „Bürde“ für einen anderen Menschen trägt und auch die erzählte Begegnung Veronikas nach ihrem Ableben mit Jesus weglässt, also dann aus meiner Sicht nicht in eine ungünstige Richtung geht an einem Punkt, wo man schon weiter als sonst gekommen ist. Immerhin wird dann in dem Buch sogar erklärt, dass es gegen das Gesetz verstoße, die Schuld eines anderen Menschen auf sich zu nehmen. Der Leser möge sich auch fragen: Kann man Jesus im Jenseits treffen? Warum sollte Jesus jetzt in das irdische Leben eingreifen?

Es bedarf also eines wachen Geistes, einer regen Empfindung, wie auch bei anderen aufbauenden Büchern, Filmen und Erzählungen, um nicht nur aufzunehmen, sondern auch mit der eigenen Empfindung alles Gebotene stets abzuwägen.

Dann hat dieses Buch von Manfred Kyber überwiegend viele gute Seiten und ist geeignet, den Leser innerlich zu heben durch eine schöne edle Sprache und auch im Inhalt durch das Bemühen der handelnden Personen nach innerer seelischer Reifung, ohne zu schweben, also im praktischen irdischen Leben. Auch begegnen wir hier ganz zwanglos und natürlich dem Wirken der Tiere und des Elementaren, also den Naturwesen, die den meisten Menschen jetzt leider nicht mehr spürbar sind.

Das Büchlein ist zum ersten Mal erschienen im Jahre 1929, aber heute noch in Neuauflagen erhältlich und hat nur 170 Seiten, in der Form eines Bildungsromans, von dem auch noch viele heutige jüngere, aber auch ältere Menschen inneren Gewinn schöpfen können.

Es gehört zu den Büchern, die uns Mut und Kraft zu einem erfüllteren Leben geben können, besonders heutzutage in einer Zeit der Grobheit, Oberflächlichkeit, Äußerlichkeiten und der oft verrohten Nur-Gefühle. Die zweite Person der Handlung, Johannes Wanderer gerät dann auch in den Strudel von „romantischen“ Ereignissen und die Handlung droht dadurch abzugleiten.  Doch wird an diesem Punkte überzeugend aufgezeigt, wie hier stellvertretend für uns, Johannes Wanderer auch in solchen schwierigen Momenten seinen klaren Empfindungen folgen kann und somit sein inneres Ziel nicht verlieren muss.

S.D.

Vom selben Autor: „Neues Menschentum“

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