Buddha – Leben und Wirken des Wegbereiters in Indien
BUDDHA
Leben und Wirken des Wegbereiters in Indien
Mit dreizehn Jahren las ich zum ersten Mal vom abenteuerlichen Leben Siddharta Gautamas, der als junger Mann unerwartet Frau und Kinder sowie irdische Macht und Reichtum verliert. Auch seine Heimat muss er verlassen und begibt sich auf Wanderschaft, getrieben von zwei Gedanken:
„Wie kann ich heute mein Leben fristen?“ war der eine, „warum lebe ich überhaupt?“ der andere.
Der umherziehende Schlangenbeschwörer Sariputta nimmt ihn als Diener auf, wobei bei Siddharta die Gabe zu Tage tritt, Tiere verstehen zu können, nicht alleine Schlangen, sondern in der Folge auch Hunde, Elefanten, Vögel, Tiger, Affen. Später wird ihm das Geschenk zuteil, auch mit Naturwesen zu kommunizieren.
Nach vielen Monaten der Wanderschaft in der „Schule des Lebens“ fragt er sich:
Welche Erkenntnisse habe ich gewonnen? Ich weiß, daß Leben Leiden ist. Aber ich habe dieses Leiden nicht so stark gefühlt, als ich neben Sariputta arbeitend geschritten bin. Demnach wird das Leiden durch Müßiggang gefördert, wohl gar hervorgerufen? So muß es sein. Müßiggang kommt aus der Begierde nach Lust, nach Wollust, kommt aus Selbstliebe und Bequemlichkeit. Also ist Leiden eine Folge der Begierden. Töten wir die Begierden in uns, so überwinden wir auch die Leiden. Ist das richtig? Das muß ich erst erproben.
Siddhartas weiterer Weg führt den jungen Mann in die Schule der weisen Brahmanen, wo Unterweisungen, gemeinsame Mahlzeiten, Gespräche, Spiele und Körperertüchtigung sowie Gebet und Verinnerlichung zum Schulprogramm gehören:
Ein froher, frischer Ton schwang durch das Ganze.
Die Brahmanen, an Alter und Weisheit weit über den Schülern stehend, wollten nichts anderes sein als ältere Brüder, gute Kameraden, die den Jüngeren aufwärts helfen durften. Das gab dem ganzen Leben in der Schule sein Gepräge.
Trotz aller Fröhlichkeit konnte man keinen Augenblick vergessen, dass man hier lebte, um den Weg zu finden, den die Seele zu gehen hatte. Jeder musste seinen eigenen Weg ausfindig machen, durfte nicht ruhen, bis er ihn klar zu erkennen vermeinte. Danach konnte man gemeinsam schreiten mit solchen, die den gleichen Pfad gefunden hatten.
Wer abseits schritt, wurde weder bewundert noch verachtet. Man nahm an, dass sein Weg zunächst in Einsamkeit führen müsse. Nur wer nichts fand, weil er nicht suchen wollte, verschwand unauffällig aus der Gemeinschaft.
Voller Begeisterung öffnete sich Gautama diesem neuen Leben.
Ich lese Jahre später wieder dieses Buch über den „Wegbereiter in Indien“, entdecke nun als Erwachsener mehr und mehr die geistigen Dimensionen dieses Buches, verfolge als Leser wie Siddharta und seine Helfer Schulen und Klöster gründen.—
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Muno, ein „falscher Prophet“, eingebildet auf sein Wissen, versucht den Meister Siddharta Gautama vor Zuhörern bloßzustellen und zu verunsichern durch die Frage:
So sage mir, Du Weiser, was ist die Seele?
Die Antwort hat mich sehr getroffen, weil sie so sehr zu uns heutigen Menschen passt:
Die Seele, Muno, ist das, was in Dir Tag und Nacht weint, weil Du es verhungern lässt, weil Du es misshandelst. Die Seele ist das Beste in uns, das von oben stammt und nicht ruht, als bis wir es wieder nach oben tragen. Tun wir dies aber nicht, so weint die Seele, wie die Deine.
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Sehr anschaulich, fesselnd und in einer schönen Sprache geschrieben, gibt dieses Buch tiefe Einblicke in Persönlichkeiten außergewöhnlicher Menschen und auf die Lehre, welche auf die seinerzeitigen Menschen in Indien abgestimmt war. Unvoreingenommenen Lesern wird es viel Neues erschließen.
Geeignet ab 12 Jahren, weil es auch junge Leser nicht überfordert. Weil es nicht wie ein Philosophie- oder Religions-Buch geschrieben ist, liest es sich leicht wie ein Tatsachen-Roman.
GP
In vielen bewegenden Schilderungen wird sichtbar, wie gute Menschen sich zu Vorbildern entwickeln, die ihrer damaligen und auch unserer heutigen Welt den Weg weisen zu Licht und Wahrheit.
MJE
Fürst Siddharta, in Luxus lebend, ist nicht schlecht zu nennen, nur „sorglos“, unbekümmert. Von seinen Feinden wird er vom Thron gestoßen, verliert Heimatland und Familie, muss bis zur niedrigsten Kaste hinabsteigen. Langsam doch sicher steigt er durch verschiedene Kasten. Er wandert über die staubigen Straßen und Nebenwege Indiens, lernt allmählich Demut und mittels einer liebevollen, aber strengen Führung von höherer Hand wird ihm Schritt für Schritt wie einem Kind geholfen, um geistige Erkenntnisse zu gewinnen, die weiterführen zu Erleuchtung und Erkennen des Höchsten, des Herrn aller Welten.
Diese Erleuchtung findet er, indem ihm eine höhere Erkenntnis gewährt wird während er unter dem Bodhi-Baum sitzt. Dort erlebt er in einem Moment innerer Stille und Aufnahmebereitschaft seine erste Vision.
Weitere Visionen sollen folgen; er lernt, auf seine innere Stimme zu hören und ihr zu folgen.
Er gründet ein Kloster, dem später viele andere folgen werden. Die dort leben und lernen wollen, um später hinauszugehen in die Welt, sollen zunächst erreichen, wie man diese Lehren umsetzt in rechte Taten, in freudiger Aktivität für das tägliche Leben.
DER WEG ZUR VÖLLIGEN WANDLUNG DES MENSCHEN
Als in der von ihm gegründeten Siedlung die erste Schule dem Herrn aller Welten geweiht wird, gibt er seinen Schülern bekannt, was ihm eingegeben wurde als „der Weg zur völligen Wandlung des Menschen“, welcher aus acht Abschnitten besteht:
Rechter Glaube
Entschluss
Das Wort. Der Ewige will keine geschwätzigen Diener haben. … Lüget nicht!
Die Tat.
Leben: … Leben heißt nicht, wie Tier oder Pflanze den natürlichen Bedürfnissen nachkommen. Es heißt, sich regen und bewegen, zeigen, dass man lebendig ist.
Streben. Haben wir aber erreicht, daß unser ganzes Leben ein Streben in der rechten Weise ist, so wird es zum
Dank gegen Den, Der es gegeben.Der letzte Abschnitt öffnet sich nur denen, die alle anderen getreu durchschritten, durchlebt haben. Er heißt:
Sich-Versenken, in Euch selbst hineinzulauschen. Großes wird sich Euch da offenbaren. Nichts, was Ihr denkt, sondern solches, was der Ewige Euch künden läßt! In der Stille läßt er seine Diener zu uns sprechen. Wer sich versenken kann, sei es im Nachsinnen oder im Gebet, der wird die Stimmen hören und wird wissen, dass er schon hier mit dem Jenseits verbunden ist.
Damit aber ist er ein neuer Mensch geworden. Damit hat er alle Begierden, alles Leiden überwunden!
Weiter erklärt er:
„… was Ihr in einem Abschnitt erworben, muss Euch so zu eigen geworden sein, daß es Euch in die folgenden begleitet als Euer unveräußerliches Eigentum!“
Somit schließen die Stufen sich nicht gegenseitig aus, sondern eine jede wächst aus der vorangegangenen hervor, in welcher wiederum die vorherigen beinhaltet sind.
BUDDHAS LEHRE DAMALS UND HEUTE
Nach vielen Jahren wird Siddharta wieder mit seiner Familie zusammengeführt. Seine Lehre hat sich stark über das Land mit den weiten Flussebenen von Ganges und Indus bis zum Himalaya verbreitet, sie belebt, erneuert und hebt das indische Volk in seiner geistigen Entwicklung und seinen Sitten. Bei seinem Hinübergehen gewinnt er weitere Erleuchtung und erhält den Beinamen BUDDHA: derjenige, der erwacht ist – der voll bewusst und erwacht hinübergegangen ist, sein Wirken ohne Übergang fortsetzt auf der Ebene, auf der er erwacht.
Nachfolger in der geistigen Führung wird sein Enkel Gautama, der sich als noch weiter fortgeschritten erweist als sein Großvater und die Arbeit seines Großvaters fortsetzt.
Die Lehren der Buddhas bringen großen Segen für Indien. Gautama wird bei seinem Tod ebenfalls BUDDHA genannt.
Die beiden Persönlichkeiten wurden in der Überlieferung verwechselt und zu einer einzigen verschmolzen, obwohl es sich um zwei unterschiedliche Personen handelte. Der Kern ihrer Lehre und Offenbarung, verankert in der Schlichtheit reiner Wahrheit, ist durch viele menschliche Veränderungen und Verbiegungen gegangen. Heute ist die Lehre nicht mehr so strahlend und klar und einfach wie sie einst war in ihrer kindlichen Klarheit.
DR
Weiterführendes geistiges Werk: „Im Lichte der Wahrheit“
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