Der König und die Nachtigall

Seine Hoheit,
der König, durchschritt den Gang,
durch Säulen eilend, auf dem Weg zum Hafen, zum Schiff,
dort weilte sein Heer.
Aus dem Garten rührte Vogelsang,
des Königs Schritte wurden langsamer,
die Getreuen hielten inne,
das Schwert im Griff.

Der König verharrte, als ob ihn etwas ergriff und die Höflinge flüsterten: Was nun?
Die Gefolgschaft hielt den Atem an,
der König schien auf etwas zu warten und dann, die Ratgeber schwiegen,

die Nachtigall sang,
stand der König wie gebannt und
lauschte dem Vogel
und wandt’
sich um zum Hofstaat, ihm zu offenen Ohren, er sah einen nach dem anderen an und
rief: Sagt,
was hat mein Heer in der Fremde verloren?!

 

A. Lamijon

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