Hugh Lofting
Doktor Dolittle und seine Tiere

 

Englischer Originaltitel: The Story of Doctor Dolittle

Dr. Dolittle liebte die Tiere sehr, und er hatte viele, viele Lieblingstiere. Außer den Goldfischen, die in seinem Gartenteich lebten, wohnten Kaninchen bei ihm in der Speisekammer, weiße Mäuse im Klavier, ein Eichhörnchen im Wäscheschrank und im Keller ein Igel. Er hatte auch eine Kuh mit einem Kalb und ein altes lahmes Pferd – fünfundzwanzig Jahre war es alt – und Hühner und Tauben und zwei Lämmer, und noch viele andere Tiere. Aber seine Lieblingstiere waren Dab-Dab die Ente, Jip der Hund, Göb-Göb das Ferkel, Polynesia der Papagei und die Eule Tuh-Tuh.

Ein Buch, woran nur gute Erinnerungen bleiben: Doktor Dolittle ist eigentlich Menschenarzt, aber viel mehr Freude bereiten ihm die Tiere, von denen er immer mehr in sein Haus und seinen Garten aufnimmt.

Weil er die Tiere liebt, hilft ihm Papagei Polynesia, die Tiersprache zu lernen.

Richtig abenteuerlich wird es, als der Affe Tschi-Tschi von einer Schwalbe die Nachricht eines Verwandten aus Afrika bekommt, dass  unter den Affen in Afrika eine Epidemie ausgebrochen ist und Doktor Dolittle dort gebraucht wird.

Auf der Reise nach und in Afrika gibt es viele Hindernisse und Schwierigkeiten zu überwinden, aber immer wieder haben die Tiere Lösungen und helfen: Jip der Hund mit seiner Spürnase. Polynesia mit ihrem Scharfsinn. Die Schwalbe weist der Schiffsbesatzung den Weg nach Afrika. Die Adler mit ihren scharfen Augen suchen. Und in größter Not, als es gilt einen Abgrund zu überwinden, bauen die Affen Hand in Hand mit ihren Körpern eine Rettungsbrücke.

RK

 

Papagei Polynesia, eigentlich ein Mamagei, unterrichtet Doktor Dolittle in der Tiersprache und nach und nach lernt der Doktor die Sprache der Tiere so gut, dass er selbst mit ihnen reden und alles verstehen kann, was sie sagen, wodurch er immer besser helfen kann.

Polynesia erzählt Doktor Dolittle, was sie so traurig macht:

Die Menschen machen mich krank.
Sie denken, sie seien so großartig. Dabei gibt es die Welt seit tausenden von Jahren und von der Tiersprache haben die Leute nur gelernt, dass wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt, er damit meint: „Ich bin froh!“ – Ist das nicht komisch? Du bist der allererste Mensch, der mit uns reden kann. Oh, manchmal ärgern mich die Leute fürchterlich – wenn sie sich wichtig tun und von den ’stummen Tieren‘ reden. Stumm, von wegen!

Auf der Rückreise aus Afrika gibt es weitere Abenteuer zu bestehen. Als ein Schiff sich dem ihren nähert, knurrt Jip der Hund:

Ich rieche schlechte Menschen, die übelsten, die ich jemals gerochen habe. Ich rieche Ärger. Ich rieche einen Kampf – sechs üble Halunken gegen einen braven Mann. Ich will ihm helfen. Wau-uu – wauf!

Und tatsächlich sind es Piraten auf Beutezug. Doch mit Hilfe von Ratten, Haien und allen Tieren werden die Piraten besiegt und … ihnen außerdem noch zur Besserung verholfen, indem sie dem Rauben, Morden abschwören und in Zukunft auf einer Insel als Bauern sich nützlich machen können.

Wie gutherzig Doktor Dolittle ist, zeigt sich auch als über einen nicht anwesenden Menschen geäußert wird, dieser sähe hässlich aus. Dazu meint er:

Doch er hat ein gutes Herz. Schließlich: Schön ist, wer schön handelt.“

Erfrischend ist diese Lektüre. Von Lofting eigentlich für seine eigenen Kinder geschrieben, werden auch Erwachsene Freude daran finden, es vorzulesen oder selber zu lesen.

Pu

Elke Heidenreich, die Literaturkritikerin und Schriftstellerin verrät:

Dr. Johann Dolittle trat Anfang der Fünfziger Jahre in mein Leben und wurde meine erste große Liebe. Ich bin ihm bis heute treu geblieben.

Kurt Tucholsky, sonst so sehr kritisch und scharfzüngig, urteilt:

Die Geschichte des Kinderbuches ist – von wenigen Ausnahmen abgesehen – eine Geschichte der Enttäuschungen und der Kindereien. „Dr. Dolittle und seine Tiere“ von Hugh Lofting aber ist ein gutes Kinderbuch – auch für Erwachsene.

[…] Eine ganze kleine Welt von Güte ist in diesem Buch. Herr Lofting hat Herz und ist ein Dichter.

[…] Kinder werden sich an die tausend und eine Einzelheit halten, von denen eine immer schöner ist als die andere – an das, was geschieht, und daran, wie es geschieht.

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