Hector Malot
Nie mehr allein
Heimatlos
Französischer Originaltitel: Sans famille
Ab etwa 9 Jahren oder auch früher, wenn vorgelesen.
Der achtjährige Rémi kann nicht einschlafen und hört deshalb in dem Gespräch zwischen seiner geliebten
Mutter Barberin und Vater Barberin, dass Mutter Barberin nicht seine Mutter ist. Er ist ein Findelkind, höchstwahrscheinlich von reichen Eltern; denn als er gefunden wurde, trug er kostbare Kleidung.
Weil »der Junge nur Geld kostet«, wird er von Barberin an Vitalis, einen wandernden Artisten, verkauft. Damit beginnt ein Leben mit langen Fußreisen durch Wind und Wetter, Schicksalsschläge und glückliche Zeiten wechseln sich ab.
Den heutigen im Wohlstand aufwachsenden Kindern zeigt das Buch, wie ganz anders es Gleichaltrigen erging und ergehen kann. Die Leser erleben, was es bedeutet, nicht zu wissen, ob es morgen etwas zu essen geben wird und wo man trocken schlafen kann.
»Nie mehr allein« ist nicht nur eine Abenteuergeschichte. Es zeigt auch deutlich, welche Rolle Erwachsene spielen im Leben eines elternlosen und schutzlosen Kindes. Dazu die innere Stärke von Rémi, der sich nicht zwingen lässt zu üblem Tun, nie die Hoffnung und den Mut verliert und anderen gegenüber immer hilfsbereit ist.
Eine Freude zu lesen. Gute Charaktere.
Auch die Illustrationen von Charlotte Dematons (Ausgabe Verlag Urachhaus) berühren den Betrachter.
In deutscher Sprache erschien das Buch zunächst unter dem Titel »Heimatlos«. Verfilmt wurde es als »Das Findelkind«.
SK-RK-SO
Dieses Buch wurde »ganz streng« in die Leseliste meiner drei Töchter eingetragen … Alle waren zutiefst berührt. Eine hat geweint und sich lange damit nicht abfinden können, dass Rémi ein so schweres Los gehabt hat. Die anderen haben viele Warum-Fragen über das Leben des Knaben gestellt sowie über Kinder, die ohne Familie aufwachsen müssen. Es ist ein Emotionen weckendes Buch, welches das Herz des Lesers öffnet und mitfühlender macht.
SN
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