Astrid Frank
Unsichtbare Wunden

… Manchmal wünschte ich, sie würden mich schlagen. Denn wenn man geschlagen wird, gucken die Leute hin! Nur wegen ein paar gemeiner Worte oder böser Blicke greift niemand ein. Wenn sie mich schlagen würden, dann hätte ich sichtbare Wunden! Dann könnte ich sagen: »Schaut her, diesen blauen Fleck hat Manu mir zugefügt! Und diese Beule Nina! Der blutende Kratzer stammt von Chiara, und die Platzwunde an der Lippe, das war Paul …
Aber ich habe keine blauen Flecken, keine blutenden Kratzer, keine Beulen oder Platzwunden. Meine Wunden sind tiefer. Sie sind unter meiner Haut verborgen und damit unsichtbar. Sie sind in meinem Herzen, in meinem Bauch, meinem Kopf und meiner Seele. Sie zerstören mich von innen heraus.
Und niemand bekommt es mit …

  Tagebucheintrag Montag 16.03.2015
Ein Buch, das nicht nur berührt, sondern bewegt und erschüttert, was andere Rezensenten auch so sehen:

„’Unsichtbare Wunden’ ist packend von Anfang bis Ende (…). Gerade für Jugendliche im Pubertätsalter, die vielleicht sogar etwas Ähnliches erleben, zeigt dieses Buch einerseits, wie sich das Opfer fühlt und andererseits, wie leicht es die Täter haben und wie schnell man zum Mittäter werden kann.“ www.ajum.de

„… so mancher ‚Täter‘ könnte die Tragweite seines Handelns vielleicht überdenken. Vielleicht wird auch ein neues Bewusstsein erschaffen, dass nicht jeder Witz und jede Hänselei nur Kleinigkeiten sind“ S.B.

Astrid Franks Buch ist das Ergebnis ihrer persönlichen Erfahrungen als Mutter eines gemobbten Kindes. Unter die Haut gehend beschreibt sie, was alles auf die dreizehnjährige Anna einstürmt. Die ganzen Intrigen durchschaut Anna lange Zeit nicht, weil sie selbst auf solche Gedanken und Gehässigkeiten gar nicht kommt: Neid auf die „Kapitalistensau“, Eifersucht einer „Konkurrentin“ bei den Jungs, Rachegelüste eines „abgeblitzten“ Klassenkameraden.

Es handelt auch von der Gleichgültigkeit der anderen, der Unaufmerksamkeit von Lehrern und Eltern. Alles Tatsachen, die manche Mädchen und Jungen täglich erleiden.

Für ältere Leser ist die Sprache der Jugendlichen untereinander oft schwer verdaulich, doch entspricht sie der heutigen „Norm“.

Das Buch hilft Mitschülern, Eltern, Lehrern ihre Sinne zu schärfen für Sticheleien, „tötende“ Blicke, Schickanen, seelische Verwundungen. Es ist ein Aufruf, rechtzeitig einzuschreiten, um zu helfen.

G K

Zu einem weiteren Buch von Astrid Frank: „Kummer auf vier Pfoten“

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