Krieg und Frieden

Tolstoi, Lew
Krieg und Frieden

Original: Война и миръ

Dieser historische Roman von Lew Tolstoi spielt von 1801 bis 1820, beschreibt aus der russischen Perspektive den Angriff von Napoleons Heer auf andere europäische Länder und insbesondere auf Russland.

Hauptpersonen sind vor allem adlige Familien, aber nebenher bekommen wir auch Einblicke in das Leben von leibeigenen Bauern, Hausangestellten, Soldaten und Kosaken.

Episoden aus dem Krieg und aus dem Gesellschaftsleben in Moskau und St. Petersburg wechseln sich ab, wobei es auch in der „Society“ Krieg und Frieden gibt; denn in den gesellschaftlichen Kreisen geht es wie beim Militär darum, strategische Entscheidungen zu treffen, nur befinden diese sich auf anderen Gebieten.

In beiden “Welten” gibt es Menschen, die ohne viel nachzudenken tun, was durch Brauch und Gepflogenheiten von ihnen verlangt wird.

Lichtblicke sind jene Menschen, die den Mut besitzen, von gebahnten Wegen abzuweichen oder  nach früheren falschen Entscheidungen umzukehren.

Männer besitzen eine viel größere Freiheit als die Frauen, aber wo bei einer ehelichen Verbindung keinerlei Berechnung, sondern gegenseitige Seelen-Liebe besteht, kann die Frau den Mann auf vielen Gebieten auf ein höheres Niveau heben.

Treffend ist die Darstellung Napoleons und des außerhalb Russlands nicht sehr bekannten russischen Generals Kutuzov. Tolstoi beschließt diese charakterliche Gegenüberstellung mit den Worten:

… es gibt keine Größe da, wo es keine Einfachheit, Güte und Wahrheit gibt!


Dem von vielen Menschen für „groß“ angesehenen Napoleon fehlt diese charakterliche Größe.—

Ein großartiger epischer Roman, weit mehr als nur eine Erzählung von Geschehnissen.

Die Charaktere, wie Menschen sich verändern können (oder eben nicht), werden vortrefflich beschrieben. Wer dieses in vielerlei Hinsicht große Buch ganz gelesen hat, kann sich bereichert fühlen.

S.K.

Vom gleichen Autor: „Auferstehung“ und „Der Tod des Iwan Iljitsch“

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